Das Recht auf Reparatur - ein wichtiger Schritt zur Kreislaufwirtschaft

Was ist das Recht auf Reparatur?

Das Recht auf Reparatur ist ein Gesetzesvorschlag, der den Verbrauchern die Möglichkeit geben soll, ihre eigenen Geräte zu reparieren und zu verändern. Die Gesetzgebung setzt sich für ein gutes Produktdesign, zugängliche Ersatzteile und Werkzeuge sowie eine Dokumentation der Reparierbarkeit von Produkten ein.

Einfach ausgedrückt, sollten wir in der Lage sein, elektronische Geräte, die wir bereits besitzen, zu reparieren, und wir sollten Zugang zu Reparaturdiensten unabhängiger Werkstätten haben. Gegenwärtig sind Reparaturen oft auf die Originalhersteller beschränkt und kostspielig.

Ziel der Initiative ist es, den Lebenszyklus von Geräten zu verlängern und den durch defekte oder unbenutzte Geräte verursachten Elektroschrott zu reduzieren.

Warum brauchen wir das Recht auf Reparatur?

Konsumenten und Konsumentinnen stimmen für Reparaturen

Die Wahlfreiheit der Verbraucher und der Verbraucherschutz sind Schlüsselargumente in der Debatte. Laut einer Eurobarometer-Umfrage (European Commision Special Eurobarometer), würden 77 % der Verbraucher in der EU ihre Waren lieber reparieren, als neue zu kaufen, müssen sie aber letztendlich aus Kostengründen und wegen mangelnder Verfügbarkeit von Serviceleistungen entsorgen. In einigen Fällen sind die Geräte so gebaut, dass sie nicht zerlegt werden können.

Die Nutzer und Nutzerinnen hätten durch das Recht auf Reparatur mehr Kontrolle über ihre Technologie. Sie könnten Produkte länger nutzen, anstatt neue zu kaufen, was die Kosten senkt und den Elektroschrott reduziert.

Die Umweltperspektive

Elektronikgeräte sind die am schnellsten wachsende Abfallquelle in der EU. Im Jahr 2019 wurden 12,0 Mio. Tonnen (16,2 kg pro Kopf) Elektroschrott erzeugt (Global E-waste Monitor 2020, PDF), und nur 42,5 % wurden gesammelt und ordnungsgemäß recycelt.

Wenn wir über Nachhaltigkeit sprechen, geht es bei der Kreislaufführung von Geräten um Wiederverwendung und Recycling. Wir sollten den Wert zurückgewinnen, bevor Elektronik zu Elektroschrott wird. Es gibt zwei Hauptwege, um die Lebensdauer eines Produkts zu verlängern:

• Die Reparatur muss so ausgeführt werden, dass der Erstbesitzer das Produkt weiterhin nutzen kann.
• Einsendung der Geräte an den Hersteller oder einen Wiederaufbereiter, damit sie weiterverkauft werden können.

Reparatur und Wiederverwendung sind gleichermaßen wichtig für die Kreislaufwirtschaft. Da die meisten CO2-Äquivalent-Emissionen bei der Erstherstellung entstehen, wird die Belastung unseres Planeten durch ein Gerät, das ein zweites Leben hat, verringert. Die Wiederaufbereitung und der Verkauf nach dem Kauf bedeuten weniger Treibhausgasemissionen und weniger Abfall.

Die Kreislaufwirtschaft vom Bewusstsein zum Handeln bringen

Die Kreislaufwirtschaft ist mehr als ein Schlagwort. Sie ist ein Ziel, das aktiv verfolgt werden muss. Positive Trends sind bereits im Verbraucherverhalten, in den Vorschriften und in den Geschäftsmodellen zu erkennen.

Das aktuelle Design von Unterhaltungselektronik, die Infrastruktur für ihre Herstellung und der After-Sales-Markt verbessern sich ebenfalls enorm. Reparaturdienste für Elektronik sind in der EU bereits auf dem Vormarsch (European Environment Agency, the benefits of longer-lasting electronics), sowohl für Unternehmen als auch für Endverbraucher.

"Die Erleichterung von Reparaturen wird wahrscheinlich nicht ausreichen, aber die Reparatur ist ein wichtiger Bestandteil der Kreislaufwirtschaft. Wir haben bereits einige große Erfolge erzielt."

/ Agnes Makk, CEO at Foxway Recommerce

Die Europäische Kommission hat mehrere Initiativen ergriffen, um die Reparierbarkeit von Geräten zu verbessern und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Reparatur zu optimieren. Die EU betrachtet das Recht auf Reparatur als einen entscheidenden Schritt für den Plan der EU, bis 2050 eine Kreislaufwirtschaft zu erreichen..

Was bewirken die einzelnen Unternehmen der Kreislaufwirtschaft?

Während die EU-Gesetzgebung Zeit braucht, haben die Organisationen der Kreislaufwirtschaft unterstützende Lösungen entwickelt. Eines unserer wichtigsten Nachhaltigkeitsziele ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft in der IT in unserer gesamten Wertschöpfungskette.

Foxway beteiligt sich aktiv an der Arbeit von EUREFAS - der Europäischen Vereinigung für Refurbishment. Als Gründungsmitglied setzen wir uns ein für:

• die Interessen der Reparaturindustrie auf europäischer Ebene zu vertreten.
• die Sensibilisierung und Ermutigung der Verbraucher, Unternehmen und des öffentlichen Sektors, sich für langlebigere Produkte zu entscheiden.

Der Kernwert von Foxway ist Nachhaltigkeit durch Verlängerung der Lebensdauer von Geräten. Im Jahr 2021 haben wir 1,5 Millionen Geräte aufbereitet, von denen die meisten den After-Sales-Markt erreichten und ein zweites Leben fanden. Durch die Wiederaufbereitung dieser elektronischen Geräte wurden insgesamt 72.000 Tonnen CO2-Äquivalente vermieden.

Gemeinsam zu einem qualitativen Sektor für die Wiederaufbereitung elektronischer Geräte

Im Mai 2022 unterzeichneten alle EUREFAS-Mitglieder ein Versprechen, mit dem sie sich zur Einhaltung von Industriestandards in der europäischen Reparationsbranche verpflichten. Neben anderen Initiativen verpflichtet sich Foxway zu:

• Anstreben der Kohlenstoffneutralität.
• Engagement in Zertifizierungssystemen.
• Gewährleistung der Privatsphäre und der Sicherheit der Verbraucher.
• Angebot einer kommerziellen Garantie und eines Kundendienstes.

Wir wissen aber auch, dass wir uns mit einer Wissenslücke auseinandersetzen müssen, wenn wir mehr erreichen und etwas bewirken wollen.

Foxway fördert eine Kultur der Wiederverwendung, Reparatur und Aufarbeitung, die für die Vorstellung einer echten Kreislaufwirtschaft von entscheidender Bedeutung ist.

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Recht auf Reparaturen - Referenzen

European Parliament Briefing (PDF), Right to Repair, January 2022.

Europas Verbrauch in einer Kreislaufwirtschaft: Die Vorteile von langlebigerer Elektronik, Europäische Umweltagentur, Juni 2020.

Längere Lebensdauer von Produkten: Vorteile für Verbraucher und Unternehmen, Politische Abteilung für Wirtschafts- und Wissenschaftspolitik, Europäisches Parlament, 2016.